Das Sauerstoffwerk der Heeresversuchsanstalt diente der Sauerstofferzeugung für die den Antrieb der A4-Raketen (V2). Es ist neben dem Kraftwerkt das einzig verbliebene Großgebäude der Versuchsanstalt und befindet sich direkt an der Hauptstraße in Peenemünde.

Das am 27. Juli 1942 in Betrieb genommene Werk ist 73,10 Meter lang, 42,60 Meter breit, 20,80 Meter hoch und steht unter Denkmalschutz. Der flüssige Sauerstoff wurde nach dem komplizierten "Linde"-Verfahren hergestellt, wo Luft in ihre Bestandteile zerlegt und der damit gewonnene Sauerstoff auf -138°C heruntergekühlt wurde. Der flüssige Sauerstoff konnte dann in isolierten Kesselwaggons direkt zu den Prüfständen transportiert werden.

Da für jeden Start einer A4-Rakete ca. 4 Tonnen flüssiger Sauertstoff benötigt wurden, arbeitete man im Sauerstoffwerk in drei Schichten rund um die Uhr. Die Tagesproduktion lag bei ca. 13 Tonnen. Der Energieverbrauch für die Herstellung des Sauerstoffs lag bei 22 Megawatt, so dass den vom Kraftwerk erzeugten 30 Megawatt bereits über zwei Drittel abgenommen wurde.

Im Jahr 1947 wurden auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration die technischen Anlagen demontiert und teilweise in Bützow (Landkreis Güstrow) bei der Errichtung eines neuen Sauerstoffwerkes verwendet. 1948 wurde eine erfolgslose Sprengung des Gebäudes vorgenommen. Ab 1951 befanden sich Lagerräume sowie ein Büro einer Baufirma in dem Gebäude, die für die Bauarbeiten für die Marinedienststelle im Haupthafen benötigt wurden. Seit dessen Fertigstellung steht das Sauerstoffwerk leer und wurde 1991 an die Bundesrepublik Deutschland übergeben.

Das Gebäude ist umzäunt und daher nicht zu betreten.

 

Koordinaten:   N54 08.191 E13 46.526

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